Erfahrungsbericht Ultra Walk 100 km - Ein Selbstversuch
Verfasser: Christian Richter, Leiter Kita Ria Runkel, Klein Wanzleben
Datum: Mittwoch, 30. April 2025
Startzeit: 20:00 Uhr
Treffpunkt: Milchkuranstalt Magdeburg
Der Start – Mit Elan in den Sonnenuntergang
Am Mittwochabend um Punkt 20:00 Uhr begann mein Abenteuer mit dem Ultra Walk über 100 Kilometer. Treffpunkt war die Milchkuranstalt in Magdeburg. Bei angenehmem Frühlingswetter und letzten Instruktionen machten wir uns auf den Weg – entspannt und motiviert, während die Sonne langsam unterging.
Die erste Etappe – Auf zum Pretziner Wehr
Mit einem gleichmäßigen Tempo von 9:45 Minuten pro Kilometer marschierten wir durch Magdeburg und die umliegende Landschaft in die Nacht hinein. Die Stimmung war zu Beginn noch ausgezeichnet, der Körper in guter Verfassung. Ein kleiner Umweg von etwa vier bis fünf Kilometern verlängerte die Strecke zur ersten großen Etappe – dem Pretziner Wehr – auf 32 Kilometer.
Dort angekommen, wartete eine Versorgungsstation mit Wasser, Energieriegeln, Bananen und Keksen auf uns. Die Pause dauerte lediglich fünf Minuten, dann ging es weiter – zurück in Richtung
Magdeburg.
Die zweite Hälfte – Der Kampf beginnt
Etwa ab Kilometer 42, in völliger Dunkelheit, begann die Erschöpfung spürbar zu werden. Die rechte Wade machte sich durch erste Muskelverhärtungen bemerkbar. Dennoch zwang mich der Gedanke an die digitale Firmenstaffel dazu, das Tempo beizubehalten – eine mentale Herausforderung, die zunehmend schwieriger wurde. Die Kälte der Nacht verstärkte das Gefühl der Müdigkeit. Bei Kilometer 48, an der Berliner Chaussee, überkam mich die volle Wucht der Erschöpfung. Jeder Schritt schmerzte: Beine, Rücken, Füße – alles tat weh. Nur mit großer Willenskraft schleppte ich mich die letzten sechs Kilometer bis zum Domplatz.
Das Fazit – Eine Grenzerfahrung mit Perspektive
Nach insgesamt 54 Kilometern war Schluss. Ich stieg in mein Auto und fuhr nach Hause – erschöpft, gebrochen, aber auch um eine Erfahrung reicher. Der Ultra Walk hat mir physisch wie psychisch alles abverlangt. Ich hätte nie gedacht, dass diese Herausforderung so anstrengend sein würde. Und dennoch: Trotz aller Schmerzen und Strapazen bin ich dankbar. Diese Grenzerfahrung hat mir gezeigt, wozu der Mensch fähig ist – und dass man auch seine Grenzen kennenlernen muss. Für das kommende Jahr wird eine Teilnahme mit weiteren Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung Wanzleben-Börde ins Auge gefasst. Gemeinsam als Team lässt sich das Ziel nicht nur besser erreichen – es stärkt auch den Zusammenhalt, motiviert und sorgt für ein außergewöhnliches Gemeinschaftserlebnis.
Zitat Christian Richter:
„Ein Erlebnis, das bleibt – und vielleicht nächstes Jahr geteilt wird."